ARIMO – STRÁŽNICKÝ MODROTISK, STRÁŽNICE, TSCHECHISCHE REPUBLIK

Die Wurzeln meiner Leidenschaft für den Blaudruck

Diese Blaudruckerei ist für mich etwas ganz Besonderes – denn hier hat alles begonnen. Im Sommer 2012 führte mich meine erste Reise nach Mähren in die traditionelle Werkstatt in Strážnice, nahe der slowakisch-österreichischen Grenze. Es war der Moment, in dem die Idee reifte, mich als Designerin auf originale Blaudruckstoffe zu spezialisieren und dieses wunderschöne, alte Textilhandwerk wieder ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.

Der Blaudruck – Ein traditionsreiches Handwerk

Schon damals war mir klar: Blaudruck sollte wieder mehr Präsenz auf dem Markt haben. Ich kaufte kräftig Stoffe ein und begann mit meinen ersten eigenen Kreationen – damals noch keine Ledertaschen, sondern Damen-Tuniken, Tops, Röcke, Kleider, Einkaufstaschen, Kissenhüllen und weitere Heimtextilien.

Da ich zu Beginn keine einzige deutsche Blaudruckerei kannte, reiste ich mehrmals im Jahr nach Mähren und lernte die traditionsreiche Familie Joch kennen. Ihre Werkstatt existiert seit 1906 und ist seitdem ununterbrochen in Familienbesitz. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen nach der politischen Wende wurde die Tradition weitergeführt.

Junge Generation bringt frischen Wind

Seit einigen Jahren wird die Werkstatt von Gabriela Bartošková, einer Enkelin des Patriarchen Sava Joch, geführt. Sie sorgt für frische Ideen, neue Energie und eine moderne Weiterentwicklung des Handwerks. Es ist bewundernswert, wie gut hier das Nachwuchsproblem gelöst wurde – ein Zeichen, dass die Zukunft des Blaudrucks in Strážnice gesichert ist.

Die größte Blaudruckerei, die wir besucht haben

Diese Werkstatt ist eine der größten ihrer Art. In der Zeit vor der Wende erlebte der Blaudruck in Tschechien eine Blütezeit. Die Regierung förderte die Tradition, errichtete ein großes neues Gebäude und unterstützte die Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern und Designern.

Bis heute profitiert die Werkstatt von diesen großzügigen Räumlichkeiten. Sie gehört zu den wenigen Blaudruckereien, die auch größere Stoffmengen problemlos bedrucken können – besonders seit der Aufnahme des Blaudrucks in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes zieht sie immer mehr Modedesigner an.

Von Kleidung zu Accessoires – Mein Weg mit Dilians

Ursprünglich wollte ich Kleidung aus Blaudruck entwerfen, merkte jedoch schnell, dass ein eigenes Studio oder ein Laden mit Anprobe-Möglichkeiten nötig gewesen wäre. Deshalb entschied ich mich, mich auf Accessoires zu konzentrieren – eine Entscheidung, die sich als genau richtig erwiesen hat.

Echte Tradition erleben

Diese Blaudruckerei arbeitet noch immer mit echtem Indigo aus Indien und bietet Führungen an, in denen Besucher hautnah in den Blaudruckprozess eintauchen können. Ein wunderschöner Laden gehört ebenfalls dazu, in dem neben Meterware auch viele eigene Produkte aus Blaudruck präsentiert werden.

Für mich wird diese Werkstatt immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben – schließlich begann hier die Reise von Dilians. Leider liegt sie viele Kilometer entfernt, sonst würde ich sie noch viel öfter besuchen.

Ein großes Dankeschön

An dieser Stelle möchte ich der gesamten Familie Joch und allen Mitarbeitenden herzlich danken. Ihre Leidenschaft und ihr Einsatz haben unsere Zusammenarbeit so besonders gemacht. Ich freue mich auf viele weitere Jahre gemeinsamer Projekte!